Kerzen gehören für mich unbedingt dazu, wenn ich einen Raum ansprechend und stimmungsvoll gestalten will. Ich finde ihr Licht einfach wunderschön und das nicht nur an Weihnachten.
In diesem Artikel soll es umumweltverträgliche, nachhaltige Kerzen gehen, welche Sorten es gibt, wo man sie bekommt und wie man sie selber herstellen kann.
Die Feuerblume – mehr dazu unten
Herkömmliche Kerzen…
…bestehen entweder aus Paraffin, einem Erdölprodukt, oder – selten – aus Stearin, welches zwar pflanzlichen Ursprungs und damit nachhaltig ist, aber oft aus Palmöl hergestellt wird.
Die Verwendung von Erdöl ist weder nachhaltig, noch umweltschonend und für die Herstellung von Palmöl werden tropische Regenwälder in großem Stil vernichtet.¹
Somit sind beide Produkte für verantwortungsbewusste Menschen ein No-Go.
Umweltverträgliche, nachhaltige Kerzen
Es gibt sehr viele Alternativen zu den herkömmlichen Kerzen, die man kaufen oder auch selber herstellen kann.
Kerzen aus Biomasse, die nachwächst
Du bekommst sie zum Beispiel bei Hans Natur oder Waschbär.
In der Nahrungsmittelindustrie fallen Öle und Fette als Reste an. Sie sind aus nachwachsenden Rohstoffen und man kann aus diesem Abfall umweltverträgliche, nachhaltige Kerzen produzieren. Keine Sorge, bei dir wird es nicht wie in der Frittenbude riechen, die Kerzen verbreiten keinen Geruch!¹
Kerzen aus Sonnenblumen- bzw. Rapsöl und Sojawachs
Man kann sie zum Beispiel bei Amazon kaufen. EBay bietet darüberhinaus auch Kerzen aus Sojawachs, so auch Avocadostore.¹
Die Feuerblume³
Die Feuerblumen, sämtlich handgemacht und nachhaltig, sind eine ganz tolle Lösung, wenn man auf Kerzenwachs verzichten möchte.
Es sind wiederverwendbare Schwimmlichter. Man benötigt nur ein Gefäß (das kann aus unterschiedlichen Materialien sein, Hauptsache, es sieht schön aus), Wasser, Rapsöl und etwas Küchenpapier als Docht. Man kann die Feuerblumen innen und außen aufstellen.
Meine Feuerblume erfreut mich jetzt schon seit einiger Zeit und funktioniert sehr gut. Für mich ist sie die bisher beste Lösung! Ich hatte nie Kerzen an, weil ich kein Paraffin nutzen wollte und sie mir auch zu teuer waren.
Das Bild oben zeigt meine Feuerblume.
Schwimmlichter mit Pflanzenöl
Hier wird Pflanzenöl verbrannt, genau wie bei der Feuerblume. Schwimmlichter, die so funktionieren, sind online erhältlich. Sie lassen sich aber aus Korken und Metall auch selber herstellen, es geht ja letztendlich nur darum, einen geeigneten Dochthalter zu bauen.²
Öllampen
Hier hatte ich mit meinem Nachbau leider keinen Erfolg, obwohl das Prinzip eigentlich unkompliziert ist.
Man braucht ein Glas mit Metalldeckel. In den Deckel bohrt man ein Loch und steckt eine Metallhülse mit Außenschraubgewinde, die man mit je einer Mutter oberhalb und unterhalb des Deckels befestigt.
Dadurch wird der Docht gezogen, das Glas wird mit Pflanzenöl gefüllt und wenn sich der Docht vollgesogen hat, sollte er brennen.²
Hat es bei dir mit dieser Methode geklappt? Wenn ja, verrate mir doch, was der Trick dabei ist!
Kerzen aus alten Wachsresten
Das ist eine tolle Möglichkeit, Kerzenreste wiederzuverwenden. Ich habe mich von meiner Mutter in der Adventszeit mit sämtlichen schönen, roten Kerzenresten versorgen lassen.
Und so kannst du aus den Kerzenresten schöne Recyclingkerzen gießen:
Du brauchst
Kerzenreste
ein hitzebeständiges Gefäß und einen größeren Topf, ersteres als Wachsschmelze, den Topf für das Wasserbad, in dem die Schmelze erhitzt wird
einen Kerzendocht
die Kerzengießform (deren Form wird die fertige Kerze abbilden), zum Beispiel eine Konservendose oder Klopapierrollen
Schaschlikspieße
ein bisschen Knete o.ä.
eine Abdeckung für den Arbeitsplatz
Vorgehensweise (für Gießformen mit Boden)
Wenn du eine Gießform verwendest, die einen Boden hat, kannst du folgendermaßen vorgehen:
Lasse die Kerzenreste im Wasserbad langsam schmilzen, das Wasser darf nicht kochen. Wenn das Wachs blubbert, ist es zu heiß.
Bohre in den Boden deiner Gießform ein Loch.
Tauche die Spitze des Dochtes kurz in das Wachs, lass sie erkalten und führe sie von unten durch das Loch im Boden. Wenn der Docht eine Brennrichtung hat, achte darauf, dass du ihn so einführst, dass er zum Boden deiner Gießform hin brennt. Der Boden des Gießgefäßes ist später die Oberseite deiner Kerze.
Ziehe den Docht so weit , dass er ein Stück über den Rand der Gießform hinausguckt.
Schneide ihn unten außen am Boden der Gießform so ab, dass du ihn außen noch verknoten kannst, mache einen Knoten.
Dichte das Loch mit Knete ab.
Das obere Ende des Dochtes muss nun an den Schaschlikstab gebunden werden, der Schaschlikstab wird zuvor quer über die Öffnung des Gießgefäßes gelegt. So bleibt der Docht gerade.
Fülle nun ein wenig von dem heißen Wachs in die Gießform und warte, bis dieses erkaltet ist und somit das Loch noch besser verschlossen ist.
Nun kannst du deine Gießform langsam bis oben hin füllen, lasse ein wenig Wachs übrig! Es dient dazu, die Kuhle, die oft um den Docht herum entsteht, zu füllen.
Ist das Wachs erkaltet, geht es nun daran, die Kerze von der Gießform zu trennen. Kannst du die Gießform nicht aufschneiden, stelle das Ganze kurz in den Kühlschrank. Danach sollte die Kerze herausrutschen, wenn nicht, übergieße die Gießform nun kurz mit heißem Wasser, spätestens dann löst sich die Kerze.
Nun noch die Dochtenden abschneiden bzw. das obere auf cirka 8mm kürzen.⁴
Es gibt auch die sozusagen umgekehrte Möglichkeit, nämlich, dass man auf das Loch im Boden verzichtet (z.B. wenn man mit Klopapierrollen arbeiten möchte). Man führt dann den Docht von oben ein. Hierbei ist es natürlich schwieriger, den Docht gerade zu halten beim Eingießen des heißen Wachses.
Oder man benutzt einen Bohrer und bohrt in die bereits erkaltete Kerze ein Loch, in das man den Docht steckt. Diesen taucht man vorher in das heiße Wachs, so wird er starr und lässt sich besser in das Bohrloch einführen.²
Ebenfalls für die Verwertung von Kerzenresten eignet sich der Bau eines sogenannten Wachsfressers. Um den herzustellen brauchst du aber ein gewisses handwerkliches Geschick. In jedem Baumarkt bekommst du die benötigten Teile.
Ich denke, für jeden müsste nun das Richtige dabei sein! Jetzt weißt du, wie man nachhaltige Kerzen machen kann – viel Spaß dabei!
Und freue mich über Rückmeldungen und Fotos deines Kerzenmodells!
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Alles Liebe
deine Pia
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Quellen:
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